Das Werk des Ziseleurs Csaba Ozsvári (1963-2009), das Missionskreuz, ist das Missionssymbol des Internationalen Eucharistischen Kongresses. Das Eichenkreuz in der Basilika von Gran wurde 2007 gefertigt, es ist drei Meter und zwanzig Zentimeter hoch und mit Bronzeputz geschmückt. Das Kreuz wurde bei der Stadtmission Budapest im Jahr 2007 zum ersten Mal aufgestellt und bekam seinen endgültigen Platz im nördlichen Querschiff der Basilika von Gran.

Seine Pflanzenornamente erinnern an die Motive der Ziselierkunst in der Zeit der Landnahme der Ungarn. Aufgrund seiner Dekorationselemente ist es ein historisierendes Werk; in seinem Blätter- und Rankenmuster erscheint das uralte ungarische Symbol vom Baum des Lebens, und durch das Pfauensymbol trägt es ebenfalls altchristliche Stilmerkmale. Aber das Kreuz ist nicht nur eine durch den Stil unserer historischen Vergangenheit geprägte, einzigartige Ziselierarbeit, sondern auch ein Reliquiar. In seinem Mittelpunkt, in silbernem Gehäuse, steht die Reliquie des Heiligen Kreuzes zwischen den Blätterverzierungen, umgeben von ungarischen und anderen Heiligen mit zum Teil ungarischer Verbindung. Heiliger Adalbert – Selige Sára Salkaházi – Seliger László Batthyány-Strattmann – Heiliger Gerhard – Heiliger Emmerich – König Stephan der Heilige – König Ladislaus der Heilige – Heilige Margareta – Heilige Elisabeth – die Märtyrer von Kaschau – König Karl IV. der Selige – Heilige Hedwig – Heiliger Zoërard-András vom Berg Zobor – Benedikt von Skalka – Heiliger Martin – Selige Gisela – Seliger Vilmos Apor – Seliger Theodor Romscha – Seliger Zoltán Meszlényi – Heiliger Thomas Becket – Seliger János Brenner – Selige Märtyrer von Drina – Seliger Pál Péter Gojdics – Seliger Vasil Hopkó – Seliger János Scheffler – Seliger Anton Durcovici – Seliger Papst Innozenz XI. – Selige Anna Kolesár.

Papst Franziskus segnete das Missionskreuz des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses Budapest 2020 (IEK) im November 2017 anlässlich des Besuches „ad limina apostolorum“ der ungarischen Bischöfe in Rom.

Egy tölgyfa kereszt kulisszatitkai - kisfilm a Missziós keresztről

Der Künstler des Missionskreuzes

Csaba Ozsvári ist 1963 in Budapest geboren. Von 1982 bis 1987 war er Student des Ziselierlehrstuhls der Ungarischen Hochschule der Angewandten Künste, seine Diplomarbeit war das Bronzetor der Kirche von Csempeszkopács. Nach Abschluss seiner Hochschulstudien wurde er im Bereich der Kirchenkunst tätig und schuf unvergängliche Werke für die liturgische und sakrale Kunst. Er erlebte seine Arbeit als Berufung: Er wollte mit seinen Werken den Menschen Gott näher bringen.

Zwischen 1993 und 1995 fertigte er im Auftrag der Diözese von Vác liturgische Ziselierwerke, 1996 dann ein Messbuch für Kardinal László Paskai. Im Jahr 1997 organisierte er aus der Arbeit von zehn Jahren eine Ausstellung unter dem Titel Officium in der Matthiaskirche der Burg von Buda.

Anlässlich der Seligsprechung von Vilmos Apor (1997) fertigte er ein Relief für Papst Johannes Paul II. – der Titel des Werkes: Vir Dolorum.

Eines der bischöflichen Brustkreuze von Kardinal Joseph Ratzinger ist ebenfalls ein Werk von Csaba Ozsvári von 1998. Noch im selben Jahr nahm er an der Ausstellung ‚Kirchenkunst von heute‘ an der Ungarischen Akademie in Rom teil. Im folgenden Jahr bestellte der apostolische Nuntius Karl Joseph Rauber liturgische Objekte bei ihm.

Zu seinen bekanntesten Werken zählt das mit Reliefs verzierte Missale, ein offizielles Geschenk der ungarischen Kirche, das er zum Anlass des Besuches von Papst Johannes Paul II. in Ungarn fertigte. Das Missale wird bis zum heutigen Tage auch von Papst Franziskus benutzt. Ebenfalls von vielen Personen wurde sein zum Anlass der Stadtmission Budapest aufgestelltes, etwa drei Meter hohes Kreuz vor der St.-Stephans-Basilika betrachtet, und auch die Figuren des restaurierten Gnadenbildes von Máriapócs sind mit seinen Kronen (Glorien) geschmückt.

Die ungarischen Oberhirten schenkten dem Heiligen Vater bei ihrem Ad-limina-Besuch 2008 einen Ozsvári-Kelch. Papst Benedikt XVI. konnte er am 1. April 2009 sogar persönlich im Rahmen der Generalaudienz begrüßen und übergab ihm im Namen der ungarischen Schönstatt-Bewegung ein von ihm geschaffenes Kreuz, auf dem auch die Heilige Jungfrau als Symbol der Kirche zu sehen ist.

Der Ziselierkünstler, eine hervorragende Figur der ungarischen Kirchenkunst, ist im Kreise seiner Familie und Freunde am 9. Juli 2009 unerwartet verstorben.

Die Ungarische Katholische Bischofskonferenz verlieh dem Ziselierkünstler Csaba Ozsvári posthum den Preis Pro Ecclesia Hungariae. Das Organ möchte mit der Auszeichnung die für die Kirchenkunst unvergänglichen liturgischen und sakralen Kunstwerke von Csaba Ozsvári und seine als Sendung empfundene Tätigkeit anerkennen.