Wasser schlagen und heilen

25 Juni 2021
Legenden und wundersame Heilungen sind mit dem beliebten Wallfahrtsort verbunden, aus dessen Quelle auch Papst Franziskus eine Flasche Wasser geschenkt wurde.

Seit über achthundert Jahren empfängt Mátraverebély-Szentkút die Pilger. Die Überlieferung besagt, dass der Heilige König Ladislaus in den Jahren 1091-92 auf der Flucht vor den Kumanen an einen Abgrund kam. Seine Situation schien aussichtslos, also ließ er sein Pferd springen und da ist plötzlich eine Quelle entsprungen. „Hinter der Legende verbirgt sich ein schönes Bild aus der ungarischen Literatur: Ladislaus ist der neue Moses – der Wasser schlägt -, der mit seinen Gesetzen dem Leben der Ungarn einen Rahmen gab, so wie Moses es im Leben der Juden getan hat“, heißt es auf der Website des Gnadenortes.

Aus dem 13. Jahrhundert ist eine Reliquie von einer Marienerscheinung erhalten. Maria erschien, mit dem Jesuskind im Arm, einem stummen Hirten in Verebély. Der Junge musste nach den Anweisungen der Muttergottes graben und aus der entspringenden Quelle trinken. Als Gegenleistung für seinen Gehorsam konnte er wieder sprechen.

Im Jahre 1210 wurde in Mátraverebély eine Kirche gebaut. Im Jahre 1700 untersuchte Papst Clemens XI. einige Wunderheilungen in Szentkút und akzeptierte deren Echtheit. Bald darauf wurde die erste Steinkapelle gebaut. Der Grundstein für die heutige Kirche wurde im Jahr 1758 gelegt. In den 1920er Jahren wurde Szentkút wieder zu einem sehr beliebten Wallfahrtsort. Während der Staatsdiktatur nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Franziskaner vertrieben, das Kloster wurde verstaatlicht und als Sozialheim genutzt.

Die Minderbrüder kehrten 1989 zurück, erneuerten das Äußere der Kirche und kauften ihre ehemaligen Ländereien zurück. 2006 erklärte Kardinal und Primas Péter Erdő Szentkút als wichtigsten Wallfahrtsort Ungarns zum Nationalheiligtum. 2016 wurde das Heiligtum der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom angegliedert, was Szentkút in Ungarn einzigartige Pilgerprivilegien erteilte.

Im Jahr 2013 schenkte Präsident János Áder bei seinem Besuch im Vatikan Papst Franziskus eine Flasche Wasser aus der Quelle in Mátraverebély.

Im Nationalheiligtum hören wir regelmäßig Katechesen zur Eucharistie, die bei der geistlichen Vorbereitung für den Eucharistischen Kongress im September helfen.

Am 27. Juni, am Fest des Heiligen Ladislaus, wird Weihbischof Gábor Mohos von Esztergom-Budapest hier die Messe zelebrieren.

Quelle und Foto: szentkut.hu