Führungskraft mit attraktivem Zukunftsbild

17 Februar 2021
Er ist ein ausgezeichneter Problemlöser, hat ein hervorragendes Gedächtnis und Humor – so wird der Erzbischof von Mumbai, der eingeladene Referent des IEK, Kardinal Oswald Gracias, von seinen Priesterkameraden charakterisiert.

Oswald Gracias wurde vor mehr als 50 Jahren zum Priester geweiht. Der Kardinal ist am 24. Dezember 1944 in Mumbai (früher Bombay) geboren. Seine Vorfahren stammen aus Goa, von der ehemaligen portugiesischen Kolonie, die man in Indien für das Vaterland der katholischen Kirche nach lateinischem Ritus hält. In 2013 wurde er als einer der möglichen Nachfolger von Papst Benedikt XVI. erwähnt, nachdem das Kirchenoberhaupt von seiner Position zurückgetreten ist.
Oswald Gracias ist Vorsitzender der Indischen Bischofskonferenz, früher leitete er auch die Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen. Seit 2013 ist er Mitglied im beratenden Kardinalsrat von Papst Franziskus.
Als drei seiner wichtigsten Aufgaben nannte er den Dialog mit verschiedenen Kulturen, den Armen und den Religionen. Er meinte, dass in Asien „der Dialog Notwendigkeit ist, und kein Luxus“.
Felix Machado, Erzbischof von Vasai beschrieb Gracias so: „Er behandelt Situationen mit dem notwendigen Selbstvertrauen und Weisheit, er weiß, wie die Kirche funktioniert, pflegt eine freundliche Beziehung mit allen und lenkt Konflikte in die Richtung ihrer Lösung.“ Bei der Charakterisierung seines Priesterkameraden hob der Erzbischof auch hervor, dass er in seiner Führungsrolle seine beeindruckenden geistigen Fähigkeiten, sein ausgezeichnetes Gedächtnis für seine größten Stärken hält. Felix Machado fügte auch hinzu: „Er kennt den Hintergrund und die Natur der auftretenden Probleme und sieht sie in ihrem Zusammenhang, und findet dafür immer die richtige Lösung. Diese Eigenschaft von ihm ist wirklich erstaunlich.“
In der Fortsetzung hat der Erzbischof auch unterstrichen, dass Gracias als Vorsitzender der Indischen Bischofskonferenz sehr viel dafür getan hat, die Beziehungen zwischen den Gemeinschaften von verschiedenen Riten – der lateinischen, syro malabarischen und der syro-malankarischen Kirche – enger zu flechten. Er hat es auch geschafft, über die zwischen den Liberalen und Konservativen herrschende Kluft eine Brücke zu schlagen.
„Kardinal Gracias ist der Mensch, der immer den goldenen Mittelweg findet, ohne das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.“
Von der Entwicklung der Kirche her nannte es Felix Machado, Erzbischof von Vasai, sehr wichtig, dass Oswald Gracias Mitglied im Kardinalrat von Papst Franziskus ist.

Oswald Gracias ist ein international berühmter Kanonist, der in 1997 zum Weihbischof von Mumbai bestellt wurde und dann in 2000 zum Erzbischof von Agra promoviert wurde. Sechs Jahre später hat ihn Benedikt XVI. zum Erzbischof von Mumbai ernannt, und im nächsten Jahr zum Kardinal erhoben.
Laut dem ehemaligen Geschäftsführer der Caritas India, Frederick D’Souza, ist Gracias ein guter Leiter, der ständig Ratschläge gibt, und die Menschen führt und ermutigt. Als Erzbischof von Mumbai hat er zur Entwicklung der sozialen Kommunikation, zur Verwirklichung der medizinisch-gesundheitlichen Initiativen, sowie zur freundlichen und friedlichen Zusammenarbeit zwischen den Religionen beigetragen.
Frederick D’Souza formulierte wie folgt: „Jeder, der sich an ihn wendet, verlässt ihn in Vertrauen, voller Hoffnung, Enthusiasmus und Engagement. Während der unglaublichen Interaktion fühlt sich der Mensch nicht degradiert, sondern empfindet eine Herausforderung, sich selbst zu übersteigen für ein gemeinsames Ziel.“
Der ehemalige Leiter der Caritas findet, dass Gracias neben seinen professionellen Fähigkeiten auch einen tollen Humor hat, der ihn zu einer effektiven und erfolgreichen Führungspersönlichkeit macht. „Lachen, und die Fähigkeit, andere zum Lachen zu bringen, hilft, Menschen zu überzeugen. Wir brauchen Führungskräfte, die mit wahrer guter Laune und Lachen Frieden und Entwicklung bringen.“
Er fügte auch hinzu: „Mit den heutigen Führungskräften ist das Problem, dass aus ihnen die Fähigkeit zum Staunen, der Humor und die Heiterkeit fehlen. Der Kardinal gibt an der Spitze von mehreren indischen und ausländischen Organisationen ein Beispiel darin, wie man Energie, Einheit und positive Stimmung zwischen den Menschen schaffen kann. Ein echter Leiter inspiriert die Menschen dadurch, dass er über ein langfristiges und auch andere anziehendes Zukunftsbild verfügt.“


Quelle: cruxnow, ertedvagyok.hu, magyarkurir.hu
Bild: IEK-Sekretariat