
Mit dem Licht Jesu können wir jede Dunkelheit überwinden

„Nach der militärischen Besetzung von 1962 begann man, die katholische Kirche zu verfolgen, „die Menschen wurden ausgehungert, jungen Menschen wurde die Bildung verweigert, Tausende wurden verhaftet und ins Gefängnis gebracht, weil sie ihre Grundrechte zur Geltung bringen wollten. Tausende sind gestorben oder verschollen. (…) Das Land hat sich zugeschlossen. Die katholische Kirche litt unter Verfolgung. Missionare, die den Armen und Verwundbaren dienten, wurden über Nacht vertrieben“, sagte der birmanische Kardinal Charles Maung Bo bei seiner Messe in 2016 in der Westminster Cathedral in London.
Eine lebenskräftige Kirche
Heute werden täglich mehr als 340 Millionen Christen aufgrund ihrer Religion diskriminiert. In Burma, Südostasien, sind Mitglieder der Gemeinschaft seit Jahrzehnten Unterdrückung und Verfolgung ausgesetzt. Im Land mit 53 Millionen Einwohnern sind die Buddhisten in überwiegender Mehrheit. Ein Prozent der Bevölkerung sind Christen und vier Prozent sind Muslime. Trotz der Unterdrückung und des Minderheitendaseins ist die birmanische Kirche selbst in der beklemmendsten Zeit gewachsen. Die Zahl der Gläubigen stieg von 100.000 auf 700.000. Das Priestertum wuchs von 160 Mitgliedern auf 700, während die Zahl der Mönche von dreihundert auf zweitausend stieg – die Mehrheit unter 40 Jahren. Charles Maung Bo drückte es so aus: „Die Kirche war wie ein Senfkorn, das wie im Gleichnis der Bibel zu einem Baum herangewachsen ist.“ Die Macht der Gemeinschaft wird auch dadurch deutlich, dass bereits 16 Wohltätigkeitsorganisationen Bedürftigen Hilfe leisten.
Kardinal Bo drängt auf nationale Aussöhnung
Charles Maung Bo studierte während der militärischen Besetzung von 1962 schon bei den Salesianern. 1970 hat er das Ordensgelübde abgelegt. 1976 wurde er zum Priester geweiht. Im Juli 1990 erhielt Lashio, wo er als apostolischer Präfekt arbeitete, den Diözesanrang, und er wurde anschließend zum Bischof geweiht. 2003 wurde er zum Erzbischof von Yangon und 2015 von Papst Franziskus zum Kardinal erhoben. Seit zwei Jahren ist er Präsident der Asiatischen Bischofskonferenz. 2016 zelebrierte er auf dem Internationalen Eucharistischen Kongress in Cebu als päpstlicher Legat die Eröffnungsmesse des Weltereignisses. Charles Maung Bo hat sich mehrmals für ein friedliches Zusammenleben ausgesprochen und sieht die Aufstiegsmöglichkeit des Landes in der nationalen Aussöhnung.
Blut, Krieg, Tränen
Welche Gegensätze teilen die Gemeinschaft? Birma wurde 1989 durch die Militärdiktatur seines Namens beraubt und in Myanmar umbenannt. Im Land leben 135 ethnische Gruppen, was die Geschichte des seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. bewohnten Gebiets blutrünstig gemacht hat. Die Briten begannen 1824, Burma zu besetzen. 1937 wurde das Gebiet von Britisch-Indien getrennt und erhielt den Kolonialstatus. Mitglieder der Unabhängigkeitsbewegung lösten in dieser Zeit einen antibritischen Aufstand aus, aber die Besatzer haben ihn niedergeschlagen und reagierten mit blutigen Vergeltungsmaßnahmen auf die nationalen Bestrebungen. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs näherten sich die Japaner den anti-britischen Streitkräften mit dem Versprechen eines unabhängigen Staates, die darauf eine Armee organisierten. Japan besetzte Birma und daraufhin starteten die kommunistischen Kräfte einen Krieg gegen sie.
Hinter dem Bambusvorhang
Bis 1945 hatten die Briten die Kontrolle über ihre Kolonie wiedererlangt. Nach jahrelangen Verhandlungen wurde aufgrund des britisch-birmanischen Abkommens die unabhängige Union von Birma proklamiert. 1962 fiel die Macht durch einen Militärputsch in die Hände der Militärführer. Der Revolutionsrat hat den birmanischen Sozialismus aufgebaut, der mit einer völligen Abschottung von der Welt einherging. Während Europa durch eiserne Vorhänge und Mauern zerrissen wurde, war Burma durch einen Bambusvorhang von der Außenwelt getrennt. Dies hat auch die Entwicklung des Landes erheblich zurückgeworfen. 1987 begannen regierungsfeindliche Proteste. In 1990 fanden
„Nach der militärischen Besetzung von 1962 begann man, die katholische Kirche zu verfolgen, „die Menschen wurden ausgehungert, jungen Menschen wurde die Bildung verweigert, Tausende wurden verhaftet und ins Gefängnis gebracht, weil sie ihre Grundrechte zur Geltung bringen wollten. Tausende sind gestorben oder verschollen. (…) Das Land hat sich zugeschlossen. Die katholische Kirche litt unter Verfolgung. Missionare, die den Armen und Verwundbaren dienten, wurden über Nacht vertrieben“, sagte der birmanische Kardinal Charles Maung Bo bei seiner Messe in 2016 in der Westminster Cathedral in London.
Eine lebenskräftige Kirche
Heute werden täglich mehr als 340 Millionen Christen aufgrund ihrer Religion diskriminiert. In Burma, Südostasien, sind Mitglieder der Gemeinschaft seit Jahrzehnten Unterdrückung und Verfolgung ausgesetzt. Im Land mit 53 Millionen Einwohnern sind die Buddhisten in überwiegender Mehrheit. Ein Prozent der Bevölkerung sind Christen und vier Prozent sind Muslime. Trotz der Unterdrückung und des Minderheitendaseins ist die birmanische Kirche selbst in der beklemmendsten Zeit gewachsen. Die Zahl der Gläubigen stieg von 100.000 auf 700.000. Das Priestertum wuchs von 160 Mitgliedern auf 700, während die Zahl der Mönche von dreihundert auf zweitausend stieg – die Mehrheit unter 40 Jahren. Charles Maung Bo drückte es so aus: „Die Kirche war wie ein Senfkorn, das wie im Gleichnis der Bibel zu einem Baum herangewachsen ist.“ Die Macht der Gemeinschaft wird auch dadurch deutlich, dass bereits 16 Wohltätigkeitsorganisationen Bedürftigen Hilfe leisten.
Kardinal Bo drängt auf nationale Aussöhnung
Charles Maung Bo studierte während der militärischen Besetzung von 1962 schon bei den Salesianern. 1970 hat er das Ordensgelübde abgelegt. 1976 wurde er zum Priester geweiht. Im Juli 1990 erhielt Lashio, wo er als apostolischer Präfekt arbeitete, den Diözesanrang, und er wurde anschließend zum Bischof geweiht. 2003 wurde er zum Erzbischof von Yangon und 2015 von Papst Franziskus zum Kardinal erhoben. Seit zwei Jahren ist er Präsident der Asiatischen Bischofskonferenz. 2016 zelebrierte er auf dem Internationalen Eucharistischen Kongress in Cebu als päpstlicher Legat die Eröffnungsmesse des Weltereignisses. Charles Maung Bo hat sich mehrmals für ein friedliches Zusammenleben ausgesprochen und sieht die Aufstiegsmöglichkeit des Landes in der nationalen Aussöhnung.
Blut, Krieg, Tränen
Welche Gegensätze teilen die Gemeinschaft? Birma wurde 1989 durch die Militärdiktatur seines Namens beraubt und in Myanmar umbenannt. Im Land leben 135 ethnische Gruppen, was die Geschichte des seit dem 9. Jahrhundert v. Chr. bewohnten Gebiets blutrünstig gemacht hat. Die Briten begannen 1824, Burma zu besetzen. 1937 wurde das Gebiet von Britisch-Indien getrennt und erhielt den Kolonialstatus. Mitglieder der Unabhängigkeitsbewegung lösten in dieser Zeit einen antibritischen Aufstand aus, aber die Besatzer haben ihn niedergeschlagen und reagierten mit blutigen Vergeltungsmaßnahmen auf die nationalen Bestrebungen. Zur Zeit des Zweiten Weltkriegs näherten sich die Japaner den anti-britischen Streitkräften mit dem Versprechen eines unabhängigen Staates, die darauf eine Armee organisierten. Japan besetzte Birma und daraufhin starteten die kommunistischen Kräfte einen Krieg gegen sie.
Hinter dem Bambusvorhang
Bis 1945 hatten die Briten die Kontrolle über ihre Kolonie wiedererlangt. Nach jahrelangen Verhandlungen wurde aufgrund des britisch-birmanischen Abkommens die unabhängige Union von Birma proklamiert. 1962 fiel die Macht durch einen Militärputsch in die Hände der Militärführer. Der Revolutionsrat hat den birmanischen Sozialismus aufgebaut, der mit einer völligen Abschottung von der Welt einherging. Während Europa durch eiserne Vorhänge und Mauern zerrissen wurde, war Burma durch einen Bambusvorhang von der Außenwelt getrennt. Dies hat auch die Entwicklung des Landes erheblich zurückgeworfen. 1987 begannen regierungsfeindliche Proteste. In 1990 fanden Parlamentswahlen statt, aber die Militärregierung verhinderte die Durchsetzung des Wählerwillens. In 2007 kam es zu regierungsfeindlichen Protesten gegen die Einstellung der Treibstoffpreisstützungsmaßnahmen und der stark ansteigenden Preise. Die Proteste wurden von der Militärführung niedergeschlagen. Ein Jahr später verwüstete ein Hurrikan das Land; 13.000 Menschen sind bei der Naturkatastrophe verschollen oder ums Leben gekommen.
Leben und leben lassen!
Die Armee blieb bis 2011 an der Macht, und inzwischen hat sich ein langsamer Demokratisierungsprozess im Sinne der Verfassung angebahnt. 2015 fanden Wahlen statt, die von der früher mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichneten Aun San Suu Kyi und ihrer Partei gewonnen wurden. Die Armee hat jedoch weiterhin erheblichen Einfluss.
Im Februar 2016 trat nach 55 Jahren erneut ein frei gewähltes Parlament zusammen. Kardinal Charles Maung Bo hoffte, dass dieses Ereignis die Stärkung des Landes, den Frieden und die nationale Versöhnung herbeiführen würde. „Wir erwarten, dass die Regierung das Recht der Kirche anerkennt, Kirchen und Klöster zu bauen“, sagte der Kardinal. Trotz dieser Bitte verübte die Armee regelmäßig Gewalt gegen Christen.
Spurlos verschwundene Katholiken
An der Weihnachtsvigil im Jahr 2016 sind mehrere Mitglieder der Gemeinde des heiligen Franz Xaver verschwunden, nachdem sie die Zeitungen darüber informiert hatten, dass ihre Kirche von der Staatsarmee zerstört worden war. Der Pfarrer der Gemeinde floh nach China.
Birma kam im Sommer 2017 in den Fokus des Interesses, als die buddhistische Mehrheit eine brutale Militäroffensive gegen Angehörige der islamischen Minderheit der Rohingya startete. Fast 700.000 Menschen sind vor den blutigen Angriffen nach Bangladesch geflohen. Aun San Suu Kyi, die damals Regierungschefin des Landes war, verlor aufgrund des Völkermords an den Rohingya die Unterstützung vieler Staaten. Im Jahr 2021 wurde sie durch einen Militärputsch von der Spitze der Regierung entfernt. Seitdem gibt es fortdauernde Demonstrationen. Seit Februar sind tausend Menschen fast bei den Zusammenstößen ums Leben gekommen.

Waffen sind nutzlos
Die lediglich 800.000 Katholiken im Land mit 54 Millionen Einwohnern leben täglich in Bedrohung. Charles Maung Bo, der erste Kardinal in der Geschichte Myanmars, der Erzbischof von Rangun, setzt sich entschlossen für den Frieden und seine Gemeinschaft ein. Papst Franziskus ernannte ihn in 2015, um den birmanischen Katholiken über ihn sein Mitleid auszudrücken. Der Erzbischof nahm am Internationalen Eucharistischen Kongress 2016 in Cebu als päpstlicher Legat teil und sprach sich auch dort mehrmals für die verfolgten Katholiken aus. Im selben Jahr forderten die religiösen Leiter Myanmars die politischen und militärischen Leiter des Landes über einen Aufruf öffentlich dazu auf, einen Weg zur Versöhnung und zum Frieden zu suchen. Seit Anfang 2021 finden im Land fortdauernd Demonstrationen und Zusammenstöße statt. Während eines Militärputsches im Februar entfernten die örtlichen Streitkräfte die ehemalige Regierungspartei, wodurch die Macht in die Hände des militärischen Oberbefehlshabers des Landes kam. Kardinal Bo äußert sich regelmäßig zu den Gräueltaten, zur Gewalt und zur Verfolgung im Land. Im Zusammenhang mit dem Staatsstreich im Februar sagte er: „Waffen sind nutzlos. Wir müssen uns mit den Waffen der Versöhnung und des Dialogs ausrüsten. “
Geht den Weg der Gnade!
Am 11. April dieses Jahres, Barmherzigkeitssonntag, forderte Kardinal Bo die Bürger seines Landes auf, Unmenschlichkeit und Brutalität abzulehnen und den Weg der Gnade einzuschlagen. Der Erzbischof bezeichnete die Zeit, in der die Myanmarer derzeit in den Tagen der Angst, Gewalt, Hungersnot und Dunkelheit leben, als einen Kreuzweg. Laut Kardinal Bo kann man mit dem Licht Jesu jede Dunkelheit überwinden. Ein anderes Mal bat er das Volk von Myanmar, im ganzen Mai den Rosenkranz zu beten und an der Feier der Eucharistie teilzunehmen. Das Militär hat in den letzten Wochen äußerst schwere Angriffe gegen Gebiete gestartet, die größtenteils von Christen bewohnt sind, und viele tausend Menschen waren dadurch gezwungen, von ihrem Zuhause zu fliehen. Laut Erzbischof Bo besteht die einzige Lösung darin, wenn sich alle Türen und alle Herzen dem anderen gegenüber öffnen, denn, wie er sagt, wir sind Kinder desselben Volkes, und auf Gewalt darf man nur mit Sanftmut und Gebet reagieren.
Papst Franziskus: Auch ich gehe in die Knie auf den Straßen von Myanmar
Die Weltpresse griff kürzlich ein Foto einer alten Nonne auf, die vor eine Gruppe bewaffneter Polizisten auf die Straße ging, sich vor ihnen hinkniete und die Demonstranten mit ihrem eigenen Körper vor der Polizeigewalt „schützte“. Erzbischof Bo meint, dass die Tat von Schwester Ann Rose aus christlicher erlösender Liebe entsprungen ist und dass sie jeden Katholiken stolz auf ihren Mut machte.
Kardinal Bo richtete einen offenen Brief an die Myanmarer und schrieb: „Wir, die Kirche von Myanmar, stehen zu der Botschaft der Hoffnung. Wir werden für ein neues Myanmar beten und arbeiten, damit das Land aus der gegenwärtigen Tragödie wiedergeboren werden kann. Wir möchten ein Myanmar, in dem jeder Mensch die gleichen Rechte hat, in dem wir Unterschiede in Herkunft und Religion feiern können und in dem wir wahren Frieden genießen können. Wir wollen ein Myanmar, in dem Soldaten ihre Waffen ablegen, von der Macht abtreten und tun, was sie tun müssen: das Volk zu schützen, anstatt es anzugreifen. “
Papst Franziskus hat sich mehrmals über die Ereignisse in Myanmar geäußert. „Auch ich knie mich auf den Straßen von Myanmar hin und sage, stoppt die Gewalt! Auch ich öffne meine Arme und sage: Lasst den Dialog gewinnen! Blut löst nichts. Lasst den Dialog gewinnen!“ -sagte der Heilige Vater.
Quelle und Foto: Asianews.it, Magyar Kurír