Ein weiterer IEK-Veranstaltungsort: Kirche und Kulturzentrum

26 Juli 2021
Die Herz-Jesu-Kirche im Stadtteil Városmajor wird ein wichtiger Veranstaltungsort des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses sein.

Die Pfarrkirche Herz Jesu der römisch-katholischen Gemeinde von Városmajor in Budapest ist ein architektonisches Ensemble aus mehreren Elementen (Glockenturm, große Kirche, kleine Kirche, die als Gemeindezentrum dient), das den XII. Bezirk von Budapest bereichert. Die drei Elemente sind durch eine halbrunde Arkade auf beiden Seiten der Kirche verbunden. Dieses Gebäudeensemble ist ein herausragendes Werk der ungarischen Kunst, insbesondere der Kirchenkunst.

Kapelle im Untergeschoss

Ihre Geschichte begann, als die Einwohner mit der Besiedlung der Umgebung von Kis-Svábhegy (kleiner Schwabenberg) und Városmajor das Bedürfnis erkannten, in ihrer Nähe eine Kirche zu bauen.

Im Jahr 1918 wurde zuerst eine Hilfskapelle im Kellergeschoss des Hauses an der Ecke der Csaba- und Maros-Straßen gebaut, und später wurde der Architekt Aladár Árkay mit der Planung der Kirche beauftragt. Allerdings erwies sich das Gebäude schon bei seiner Errichtung als zu eng, so dass man zunächst eine Erweiterung anstrebte und sich dann, nachdem diese Idee verworfen worden war, für den Bau eines größeren Gebäudes entschied.

Kirchweihe an Pfingsten

An den Plänen für die Kirche von Városmajor war auch Árkays Sohn Bertalan maßgeblich beteiligt, der, nach seinem Abschluss an der Technischen Universität Budapest, an der Architekturschule der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Peter Behrens studierte und später im Büro von Thiers in Paris arbeitete.

Aladár Árkay erarbeitete schließlich 1931 einen neuen Entwurf, starb aber ein Jahr später, so dass sein Sohn die Planungsarbeit übernahm. Die Bauarbeiten begannen im März, und am Pfingstsonntag, dem 4. Juni 1933, weihte Kardinal Jusztinián Serédi, Fürstprimas, die Kirche ein.

Verheerender Bombenangriff

Bis 1942 war die Innendekoration der Kirche abgeschlossen, doch am Morgen des 5. September wurde Budapest bombardiert, wobei das Gebäude schwer beschädigt wurde und eine Bombe zwischen den Glockenturm und die Kirche fiel. Die sechs bereits fertiggestellten Glasfenster wurden zerstört, die das Gebäude verkleidenden Steinplatten fielen größtenteils von der Fassade ab und auch die Sakristei stürzte ein.

Der Glockenturm, der widerstanden hat

Es wurde jedoch nicht alles zerstört, da die gesamte Stahlbetonstruktur und der Glockenturm dem Angriff standhielten. Die Belagerung der Hauptstadt verursachte jedoch weitere schwere Schäden, deren Behebung Jahre in Anspruch nahm, und einige der Glasmalereien wurden bis heute nicht ersetzt.

Marienstatue am Ort des Bombenangriffs

Der Gebäudekomplex wird durch drei Kunstwerke bereichert: an der Stelle des Bombenangriffs von 1942 steht eine Marienstatue, und als Gedenken an den Architekten Aladár Árkay stehen eine Säule und ein Wasserbecken zwischen der kleinen und der großen Kirche, nach den Entwürfen seines Sohnes. In der Mitte des Platzes vor der Hauptkirche steht eine Säule zum Gedenken an József Mindszenty. Sie markiert den Ort, von dem aus der Kardinal die erste Sühnewallfahrt nach dem Weltkrieg begonnen hat.

Seit den 1930er Jahren hat sich die Pfarrkirche zu einem wahren Kulturzentrum entwickelt, das durch die Gemälde von Vilmos Aba-Novák bereichert wird.

Foto: esztergomi-ersekseg, ars-sacra.hu

Quelle: varosmajoriplebania.hu