Die Kirche gehört allen

24 März 2021
Kann man die Menschen von der Einstellung: „Hier kann man nichts machen” abbringen und sie zum Punkt „Mit Gott ist alles möglich” verleiten? Michael White, eingeladener Referent des IEK und seine Kollegen haben gezeigt, es ist möglich.

„Die Pfarreien neu zu erbauen, zu erneuern, ist eine Aufgabe, die dringender ist denn je“ – schrieb Kálmán Nyéki, der Redakteur der ungarischen Ausgabe, als Empfehlung zum Buch von Michael White und Tom Corcoran. Kornél Fábry, der Generalsekretär des 52. Internationalen Eucharistischen Kongresses erwähnt es als Handbuch, das eines der besten Tools für diejenigen ist, die sich nach der Erneuerung und dem Wachstum ihrer Pfarrgemeinde sehnen.

Die Mitautoren des erfolgreichen Buches Rebuilt sind besondere Persönlichkeiten, die eine riesige Veränderung in der allgemeinen Stimmung ihrer Kirchengemeinde in Nord-Baltimore (Maryland, USA) herbeigeführt haben. Sie haben in den apathischen Seelsorgedienst neues Leben eingehaucht, indem sie die verlorenen Schafe aufgespürt haben und ihre Pfarrei schrittweise wieder aufgebaut haben.

Gebet, Gemeinschaft und Jüngerschaft – mit diesen drei Begriffen haben sich der Pfarrer der Christi-Geburt-Kirche, Michael White und sein seelsorgerischer Mitarbeiter Tom Corcoran an diejenigen gewendet, die nicht zur Kirche gingen. Mit ihrer Pfarrgemeinde haben sie den Weg gezeigt, wie man von „Hier kann man nichts machen“ zu „Mit Gott ist alles möglich“ gelangen kann.

Die Leiter der Christi-Geburt-Kirche haben erkannt, dass jeder zum Treffen mit Jesus eingeladen werden muss, aber vor allem diejenigen, die nicht zur heiligen Messe gehen. Die wichtigste Botschaft ihrer Sendung haben sie im Gebot Jesu erkannt: „Macht alle Völker zu meinen Jüngern.“ Im effektiven Aufbau von Beziehungen mit Menschen vertreten sie die tolerante, initiierende, ermutigende und liebevolle Haltung von Jesus.

Pater White und Tom haben angefangen, die Menschen durch Musik anzusprechen. Unter dem Titel „Die Musik ist Wasser, auf dem das Erlebnis segelt“ berichteten die Autoren darüber, was für ein kritischer Punkt in ihrer Kirche früher die Musik war. Heute spielen sie neben den Orgelzeremonien auch schon Lobgesänge in der Gemeinde von Maryland, die alle die frohe Botschaft verbreiten und die Gläubigen zu Gott erheben.

Ein anderes Geheimnis ihres Erfolgs liegt im Teamwork, denn die Kirche gehört nicht nur den Priestern, sondern allen und alle können darin eine Rolle spielen. Sie wissen gut, wie man die Menschen aus den Bänken herausbewegen und sie in die tägliche Arbeit einbinden kann, selbst mit der Zuteilung einer als klein erscheinenden Teilaufgabe. Die katholischen Gläubigen des Timoniums in Maryland helfen begeistert bei der Dekoration der Kirche, den Putzarbeiten oder der Organisation des einen oder anderen Programms.

Dank des beinahe zwanzigjährigen, beharrlichen Seelsorgedienstes von Pater White und Tom hat sich die Anzahl der Kirchenbesucher und der Freiwilligen der Pfarrei in ihrer Pfarrgemeinde in Baltimore verdreifacht. Ihr Haushalt hat sich vervierfacht, aus eigenen Mitteln haben sie ein Gemeindezentrum errichtet. Es hat sich ihnen auch ein enthusiastisches Team angeschlossen, das mit ihnen zusammen engagiert an der Einladung zur Jüngerschaft arbeitet.

Die Autoren von „Rebuilt“ erzählen mit Aufrichtigkeit und Humor über den Vorgang der Erneuerung des Lebens an ihrer Pfarrei. Das Buch gibt dem Leser zahlreiche praktische Ratschläge für die moderne Evangelisierung und die effektive Kommunikation. Es ist nicht nur für predigende Priester eine nützliche Lektüre, sondern für alle, die im Gemeinschaftsaufbau erfolgreich sein möchten.

Das von der Ave Maria Press im Februar 2013 herausgegebene Buch von 320 Seiten wurde schon in über 80 000 Exemplaren verkauft und hat eine breite Anerkennung im Kreise von katholischen Führungspersönlichkeiten bekommen, darunter von Kardinal Timothy Dolan, Erzbischof von New York, der ebenfalls einer der eingeladenen Referenten des Budapester Eucharistischen Kongresses von September ist: „Wer seine Pfarrei mag, muss dieses Buch unbedingt lesen“ – schreibt er in der Einführung zum Buch.

Die Vermittlung der Liebe, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit Gottes – die eine lebenswichtige Aufgabe in der Sendung eines Seelsorgers ist – ist immer schwieriger für den Menschen von heute. Das amerikanische Beispiel wurde jedoch zu einer richtigen Erfolgsgeschichte. In einer Gesellschaft, in der die Kirche weitgehend marginalisiert ist, und in der man gegenüber negativen Nachrichten offener ist, als für den Empfang der frohen Botschaft, konnten sie die öffentliche Stimmung im Anziehungsbereich ihrer Pfarrei erfrischen.

Ihr Ansatz, mit dem sie eine Gemeinde wieder lebhaft machen konnten, wirkt ermutigend auf viele katholische Priester, die gerne die Philosophie von „Rebuilt“ einbauen, damit auch sie die Sonntagsmessen zu Gemeindefeiern umwandeln können.

„Die Menschen suchen in der Kirche nach Erlebnissen“ – meint Tom Corcoran. „Wenn sie sonntags langweilige und schlechte Erfahrungen machen, wie könnten wir es von ihnen erwarten, dass sie dorthin gehen, dafür, was wir ihnen bieten? Hier in der Kirche müssen wir das meistmögliche tun.“

Quelle: nativitypastor.tv, Magyar Kurir, youtube, plebaniaujraepitve, archbalt.org