Aus Liebe dienen

08 Oktober 2020
Die Gesellschaft braucht – vor allem in diesen schwierigen Zeiten – Priester, die gleichzeitig Väter, Freunde, Lehrer und Mentoren sind – lautet die Botschaft von Kardinal Louis Raphael Sako, chaldäisch-katholischem Patriarchen.

Die Migration und die politische, soziale Unsicherheit führte zu einem drastischen Rückgang in der Zahl der Priester und Ordenspersonen in unserer Kirche – formulierte der babylonische chaldäische Patriarch in seinem Schreiben, in dem er die Eltern darum gebeten hat, ihre Kinder zu unterstützen, damit sie den Dienst der Kirche und der Gläubigen zu ihrer Lebensberufung machen.
Louis Raphael Sako fügte hinzu: „Unsere Kirche geht durch eine schwere Berufungskrise. Der Mangel in der Zahl sowohl von Frauen als auch von Männern ist sehr groß, inner- und außerhalb von Irak. Jeder sucht nach Priestern, Mönchen und Nonnen.“

Über den Sinn des menschlichen Lebens

Am Anfang des neuen Schuljahres sprach der Patriarch zu den jungen Frauen und Männern und lud sie dazu ein, „in der Liebe zu Christus, zur Kirche und zur Gesellschaft großzügig zu sein, damit sie ihr Leben zum Dienste ihrer Brüder und Schwester anbieten können. Denn wer liebt, gibt sich in allem hin. Dieser Akt ist ein Geschenk aus tiefer und bewusster Liebe, die das ganze menschliche Wesen, seine Gedanken, sein Gedächtnis, Herz und Gefühle durchdringt. So wird schließlich das Leben des Menschen leicht und sinnvoll.“

Über die Berufung der Eltern

Der Erzbischof von Bagdad betonte, dass die Familie der „erste Schauplatz“ ist, wo sich der Glaube offenbart und vertieft. Das ist die Gemeinschaft, in der die Berufung erscheint und sich stärkt. Es ist die Aufgabe der Eltern, dieses erhabene Ziel in die Herzen ihrer Töchter und Söhne zu setzen. Der gepflanzte Samen muss durch Gebet und die Betrachtung der Zeugnisse von Menschen und der großartigen Beispiele der Bibel ernährt werden.

Über die Quellen der Liebe und des Mutes

Kardinal Sako sprach auch zu den Dienern Gottes. „Die Verantwortung, sich in der Berufung zu bewähren, lastet auf unseren Bischöfen, Priestern, Mönchen und Nonnen zur gleichen Zeit. Deswegen bitte ich sie darum, spirituelle Aktivitäten zu organisieren, und die neuen und alten Mittel der Massenkommunikation zur Entwicklung ihrer Berufung zu verwenden.“
Der Patriarch fügte hinzu, dass die Gesellschaft – vor allem in diesen schwierigen Zeiten – einfach Priester braucht, die in der Gemeinde gleichzeitig Väter, Freunde, Lehrer, Mentoren und Partner sind. Er formulierte: „Die Kraft der Kirche liegt in den Menschen, die Christus ähnlich sind, die die Quellen von riesiger Liebe, Freude, Spiritualität, Scharfsichtigkeit, Weisheit und Mut sind, und die der Herr zur Verbreitung von Güte verwenden kann.“

Quelle und Photo: asianews, IEK