Der Freund von Jesus

10 Oktober 2020
Durch seinen Glauben und gesellschaftliche Tätigkeit wird der nur mit 15 Jahren verstorbene Mailänder Junge der Apostel der sozialen Medien genannt, der viele seiner Altersgenossen mit den Lehren Von Jesus bekannt gemacht hat.

Damit ein Heißluftballon in die Höhe steigen kann, muss man die Gewichte von ihm abhängen. Genauso, wenn eine Seele nach dem Himmel strebt, muss sie sich selbst von den kleinsten Sünden befreien. So dachte der Teenager aus Mailand an die Beichte. Das hat ihn auch der Eucharistie nähergebracht. Für ihn war all das wie eine Autobahn zum Himmel – lautet es in der Einführung des Films ‚Leben eines glücklichen Menschen‘ über Carlo Acutis. Er selbst hat es mehrmals gesagt, dass die Eucharistie ein schneller und gerader Weg ist, eine Autobahn zum Himmel.

Der Teenager als Religionslehrer

Wer war dieser lächelnde, nette Bursche, der am Samstag seliggesprochen wurde? Was hat Carlo Acutis, der Freund von Jesus, seinen Altersgenossen gegeben?
Carlo wurde 1991 in London geboren, nach seiner Geburt sind seine Eltern nach Mailand zurückgezogen. Seine Familie gehört der Gemeinschaft der dortigen Santa Maria Segreta Pfarrkirche an. Schon nach seiner Erstkommunion hatte Carlo eine sehr tiefe Bindung an die Eucharistie und die Heilige Jungfrau Maria. Wegen seines reifen Glaubens war er schon mit 14 Religionslehrer von Kindern, daneben half er als Freiwilliger Obdachlosen und den örtlichen Armen. Er war gerade 15 Jahre alt, als er an Leukämie, nach kurzem Leiden, in 2006 gestorben ist.

Warum haben viele, die ihn kannten, über ihn gesagt, dass er so war, wie ein durchschnittlicher Junge, aber doch keiner war: er ging gern wandern, spielte gern Fußball, und verbrachte viel Zeit mit seinen Freunden und Hunden. Aber schon außerordentlich jung haben ihn Fragen beschäftigt, zu der Formulierung welcher die meisten Menschen vielleicht nicht mal bis zum Ende ihres Lebens gelangen: „Warum bin ich auf der Welt? Woher kommen wir? Was muss ich tun, um die Menschen besser zu verstehen?“

Fahrrad und Rosenkranz

Carlo Acutis war offen, lieb und interessiert. Er fuhr mit seinem Fahrrad durch die Straßen von Mailand, in seiner Hand mit dem unerlässlichen Rosenkranz. Er hat sich oft und viel mit den Menschen um ihn herum unterhalten. Die Pfarrkirche Santa Maria Segreta war ein herausragend wichtiger Schauplatz seines kurzen Lebens. Schon als kleines Kind hatte er seine Mutter oft gebeten, bei der Jungfrau Maria halt zu machen, damit er ihr einen Strauß Blumen bringen kann. Schon damals haben ihn die Glaubenskenntnisse, das Evangelium und die Eucharistie auf besondere Weise interessiert. Er konnte seinen Altersgenossen so über diese Fragen sprechen, dass er viele mit seiner Spiritualität mitgerissen hat. Wohltätigkeit, Liebe, tägliches Gebet – wenn man einen Bekannten darum gebeten hat, Carlo zu beschreiben, haben sie meist diese Dinge über ihn hervorgehoben. Sein Geheimnis war lediglich, dass er die Lehren von Christus in die Praxis umgesetzt hat. Das hat sich auch in ganz alltäglichen Handlungen geäußert, er hat seine Sandwiches Menschen gegeben, die nichts zu essen hatten. Er wurde in Wohlstand erzogen, aber verzichtete lieber auf Dinge, die sich alle Jugendlichen in seinem Alter wünschten, um sein so gespartes Geld für Wohltätigkeitszwecke auszugeben.

Du hast die Wahl: Wirst du eine Kopie oder das Original?

Carlo Acutis liebte und verstand es, anderen zuzuhören und sie zu verstehen. Er hat viel getan, um die Menschen Jesus näher zu bringen. Seine Ausstellung aus kurzen Geschichten über die Wunder der Eucharistie ging um die ganze Welt herum. Er hat sich sehr für die Informationstechnik interessiert und kannte sich sehr gut darin aus. Er hat ein Buch von 11 Bögen im Thema geschrieben. Es hat ihn beschäftigt, wie er das Internet, die Mittel des modernen Zeitalters dazu verwenden kann, den Menschen klarzumachen, was die wirklich wesentlichen Fragen im Leben sind. Er hat eine Webseite über die Eucharistie in der eigenen Sprache der Jugendlichen verfasst, deswegen redet man über ihn oft als über den Apostel der sozialen Medien. Seine Mutter bekommt noch 14 Jahre nach dem Tod ihres Sohnes Nachrichten aus aller Welt, in denen sich die Absender für all die Erkenntnis bedanken, zu der ein Teenager Junge sie verleitet hat. Carlo Acutis hat sein kurzes Leben unter uns als ein fröhlicher, katholischer Junge gelebt. Er hat in seiner eigenen Sprache den Sinn des Hierseins formuliert:
„Alle werden als original, als etwas Besonderes geboren, aber viele sterben als Kopien!“
Das heißt, Gott gibt uns allen die Möglichkeit, ihn kennenzulernen, damit wir mit ihm sein und in den Himmel kommen können. Carlo sah in jedem die Möglichkeit, die Kraft, dies, Jesus Worten folgend, zu erleben, und den auf ihn geschneiderten göttlichen Plan zu vollenden. Am 10. Oktober, zwei Tage vor seinem himmlischen Geburtstag – er starb am 12. Oktober 2006 in Monza – wurde Carlo an einem seiner Lieblingsorte, in Assisi, seliggesprochen.

Quelle und Photo: gondola